Computer, Hardware und Windows

Am Mittwoch morgen komme ich ins Buero und was muss ich feststellen? Mein Arbeitsrechner geht nicht mehr an. Klasse! Dabei habe ich doch gar nicht aus gemacht! Beim genaueren Pruefen ist dann aufgefallen, dass er noch lief, nur der Bildschirm bliebt schwarz und eigentlich hat gar nichts reagiert. Hmm… Wenn ich das lese, dann hoert sich das an als ob hier ein blutiger Anfaenger am Start ist. Egal, da Windows eh so seine Tuecken, dachte ich AEG (== Ausschalten, Einschalten, Geht) funktioniert. Nix da! Einmal aus immer aus dachte der sich und ging von nun an nicht mehr an! Verdammte Axt!

— erstmal ne runde geflennt … immerhin ist mir kozboz ueber die Jahre ans Herz gewachsen —

OK, die runde Selbstmitleid musste aufhoeren und es ging an die Ursachensuche. Da ich ausser Festplatten nichts eingebaut habe (wer brauch schon so komische Wechseldatentraeger wie CDs und Disketten?) konnte ich also auch keine Live-CD booten. Was allerdings ja eh nicht moeglich war, da es gar nicht soweit ging, irgendwas ueberhaupt zu booten. OK, also solche Geraete konnten als Ursache schonmal ausgeschlossen werden. Da am Anfang der Bildschirm schwarz (obwohl der Rechner ja noch lief), habe ich erstmal die Graphikkarte ausgetauscht. Hat genauso viel gebracht, wie der folgende Austausch des Netzteils sowie dem Abklemmen der Festplatten. Nichts! Netzwerkkarte auch noch raus, und trotzdem kam nichts bei rum. Nun standen also nur noch Motherboard, CPU und RAM zur Auswahl.

Als Matze dann endlich im Buero auftauchte, konnte ich ihm seinen Prozessor klauen, bei mir einsetzen und somit checken, ob der denn die Ursache sei. Er wars nicht. Also blieben nur noch Motherboard und/oder RAM. Da ich eh nicht eines von beiden austauschen konnte (1 GB 32 Bit Rimm Module mit 1066 MHz + ASUS P4T533 == wird seit Ewigkeiten nicht mehr gebaut und ist mittlerweile schweineteuer!), musste sowieso beides neu beschafft werden. Bei der “Chance” wollte ich dann auch gleich mal auf 2 GB RAM hochruesten, man goennt sich seinen VMs ja sonst nichts. Da ich aber immernoch etwas eingeschraenkt in der Auswahl war (die Komponenten muessen ja zum schon vorhandenen Prozessor passen), wusste ich also was ich will. Nach dem Mittag gings dann ab in die Computer-Einkaufsmeile. Da gibt es alles, was ein Informatikerherz begehrt … nur keine kompetenten Verkaeufer (Bsp.: was, du hast einen 1.6 GHz Pentium 4? Da brauchst du / kannst du eh nur 1 GB RAM mit benutzen… Experten!).

Egal, mein superduper-broken-chinese musste also ein bisschen aufpoliert werden. Also habe ich vorab schonmal gecheckt was denn so Motherboard und RAM bedeutet. Bei mir kam da raus:

Motherboard = 主机板 (zhu3 ji1 ban3)
RAM = 记忆体 (ji4 yi4 ti3)

In Wirklichkeit wars dann aber:

Motherboard = 主板 (zhu3 ban3)
RAM = (hab ich schon wieder vergessen, aber was ganz doll anderes als ich meinte das sollte es sein)

OK, Preise wurden natuerlich auch schon vorher bei http://geizhals.at/de gecheckt, um nicht uebern Tisch gezogen zu werden. Ich kam also auf eine Investitionssumme von ca. 150 Euro und soviel hatte ich auch in der Tasche. Bei den ersten fuenf Haendlern dachte ich, die wollen mich verarschen! Hat ueberall so um 190 Euro gekostet. Kann ja wohl nicht sein! Also haben wir (Matze und ich) so ziemlich alle abgegrast, wo es aussichtsreich aussah. Gebracht hat es nichts. war ueberall so teuer. Als Vorschlag von denen (auf meine “Ist ja vieeeeel zu teuer!” und “In Deutschland gibts das billiger!” Sprueche) kam dann: “Kannst doch nur einen 1 GB Riegel RAM nehmen, dann ists billiger.” – Ach ne?!? Sag mal bin ich bekloppt? Das haette ich nun nicht gedacht!)

Na egal (mal wieder), dann hatte ich den Kram endlich da, eingebaut und dachte, schlimmer gehts nimmer. Weit gefehlt! Hardware war OK, hat auch wieder gebootet … Nur Windows das Drecksding wollte mal wieder nicht wie ich. Irgendwas kaputt, geht nicht, will nicht booten, alles MIST! Fein, erstmal KNOPPIX reingeschmissen und schoen Backups von meinen Daten gemacht. Als das gegessen war, habe ich nach ewigem Suchen endlich die “Reperatur-Funktion” von Windows gefunden. “Reparieren” ist ja ein netter Begriff, nur hier sollte man ihn eigentlich “Betriebssystem platt machen und neu druff packen” nennen. Das hat er auch gemacht und mit einem mal hat Windows wieder gebootet und alle meine Programme waren auch noch da, wo ich sie hinterlassen hatte. Weiter gings. Neue Hardware, also auch neue Treiber installieren. Wasn Spass! Die Soundkarten und Chipsatztreiber konnte Windows nicht von einem Samba-Share installieren. Na das ist ja nen geiles System. Ist mir uebrigens vor Monaten schomal bei .chm EBook Dateien aufgefallen. Die kann Windows naemlich auch nicht von einem solchen Share/Laufwerk oeffnen. Mal ganz davon zu schweigen, dass ich jetzt alle Updates seit dem Stand von vor einigen Jahren wieder installieren muss (inkl. diverse Service Packs)…

Egal (wieder), mein Hauptsystem war drauf und laeuft nun auch wieder recht ordentlich. Starte ich meine Development VM, will Windows auch hier neue Updates installieren. OK, sicherheitstechnisch auf dem neusten Stand zu sein kann ja nie schaden. Nur dumm wenn Windows dabei die Installation verkackt! Nun lies sich dieses Windows also auch nicht mehr starten. “shell32.dll image does not match checksum” oder sowas in der Art, was in einer Endlosschleife von Windows-Boot-Versuchen endete. Toll dachte ich, was nu? Nach langem suchen, hin und her ueberlegen, vielen vergeblichen Versuchen, hatte ich mich dazu entschlossen auch hier KNOPPIX zu booten, die NTFS schreibbar zu mounten und die entsprechende Datei von einer anderen VM drueber zu kopieren. Habe es natuerlich erst mit einer von meinem privaten deutschen Windows Home Edition probiert. Hat nicht geklappt, wie man sich vorstellen kann. Aber dann von einer nahezu identischen Version gings.

Endlich laeuft alles wieder – mehr oder weniger – und ich kann wieder wild durch die Welt bloggen. 🙂

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