Hier meine ungekuerzten Offline-Kommentare waehrend der Reise:
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2005-12-11 Mekong am Ufer Laos:
Da wir fuer unseren Heimaturlaub ein Flugticket Bangkok-Frankfurt-Bangkok haben, stellte sich die Frage, wie wir denn nun nach Bangkok kommen und dort unseren Flieger (Powered by Emirates) besteigen zu koennen. Die Wahl fiel dann letztendlich aufs Schiff. Nun ja, ist etwas beschwerlicher als in Kunming ins Flugzeug zu steigen und 1.5 Stunden spaeter in Bangkok anzukommen. Aber interessanter alle mal!
Gesagt, getan. Somit haben wir uns am Donnerstag abend (08.12.) in den Bus nach Jinghong gesetzt gelegt um am naechsten Morgen dort anzukommen. Nachts waehrend der Fahrt bin ich ein paar mal aufgewacht und musste feststellen, dass maximal 10-15 Meter Sicht waren (zwecks Nebel) und der Fahrer trotzdem heizte wie ein Tier. Etwas aelteren Informationen aus dem Internet zufolge sollte die Fahrt 24h dauern. Den Informationen der Busstation nach, allerdings nur 11h. Nunja, da der Fahrer etwas gas gab, warens dann doch nur ein bisschen mehr als 10h.
In Jinghong ein Taxi geschnappt und zum Hafen am Mekong bringen lassen. Dort angekommen wurden wir reichlich ueberrascht: Nix Boot! Der Hafen war ja recht nett, auch eine Touriboot-Station war da (scheint neuerdings erlaubt zu sein, Passagiere auf dem Mekong zu transportieren – dem GMS sei dank). Nur kein einziges Boot war zu sehen, klasse! Die nachfrage bei einem voellig betrunkenen Sicherheitsbeamten (es war immerhin noch vor 8 Uhr fruehs…) ergab: Zu wenig Wasser, grosse Schiffe koennen nicht bis hier her, geht nicht, gibts nicht, sucht euch was anderes. Dies wurde dann auch bei Offiziellen der Immigration-Office verifiziert, mit dem gleichen Ergebnis. Eine tolle Karte in deren Empfangs-Lounge verriet uns dann auch, dass Guan Lei der letzte (bzw. erste) Ort in China am Mekong ist. Kurzer Hand machten wir uns also auf den Weg zum Busbahnhof. Wie Chinesen so sind, bauen die in so nem kleinen Nest nicht nur einen, sondern mehrere, damit die Reisenden es ja nicht zu einfach haben da weg zu kommen. Klar, dass der Taxifahrer uns zum falschen brachte… Zum Glueck lagen die beiden nur 700-800 Meter auseinander (laut der netten Frau, die uns den Weg weiste, sollten es nur 100m sein). Voellig erschoepft dort angekommen, haben wir auch gleich (es war 8:30 Uhr) einen Bus nach Guan Lei um 9:10 ergattert. Nun hiess es, schnell noch ein paar (fast) vegetarische Teigtaschen in suppenaehnlichem Wasser mit Gruenzeug verspachteln und dann ab in den Bus. Die Busfahrt sollte gute 5 Stunden dauern und etwas “Bampi Bampi” werden. Nun weiss ich auch, was “Bampi Bampi” bedeutet: Strassen die keine sind, Feldwege auf denen gerade unser Bus drauf passte, mit Gegenverkehr von riesigen LKWs, die in Deutschland wahrscheinlich nicht zugelassen werden wuerden, sowie Schlagloecher in denen Kinder spielen koennen.
Fuer die knappen 70km haben wir dann auch mehr als 5 Stunden gebraucht, waren mal wieder die Attraktion im Bus und an den Haltestellen, sind aber auch wohlbehalten angekommen. Im Bus haben wir bei Gelegenheit auch eine Gruppe von 8 Leuten kennengelernt, die auch ein Schiff nach Thailand nehmen wollten. Hoerte sich auch alles recht gut an, als wir sofort ein Schiff bekommen haben. Allerdings checkte der Kapitaen ohne uns (und auch ohne den Chinesen) aus und somit durften wir aufs neue suchen. Nach einer Weile haben wir auch wieder eins gefunden (waren ja genug da) was allerdings erst am naechsten morgen auslaufen sollte. Na egal, wir hatten ja noch ein bisschen Zeit. Es gab dann auch bald Abendbrot an Board, wo man natuerlich nicht nein sagen kann. Auch zwei Betten wurden zur Verfuegung gestellt, auf denen wir die Nacht verbringen konnten. Am naechsten Morgen sollten wir dann auslaufen. Ja, sollten… Komischer weise kamen noch 2 Chinesen an Board, ich schaetze mal auch Passagiere, und somit waren wir irgendwie zu viele. Das Schiff war nur fuer 9 Personen zugelassen, mit uns waren es aber 11. Klasse! Bei der Auslaufgenehmigung, wo auch die Passagiere festgehalten werden, kamen wir nicht durch und somit war das ein weiterer Reinfall. Naja, wenigstens hatten wir ein kostenloses Abendbrot und kostenlose Logie bei denen. Die Suche nach einem anderen Schiff dauerte dann auch nicht so lange. Nachteil: das laeuft erst den naechsten Tag aus. So langsam ging uns die Zeit floeten und es war eins der wenigen Gueter, was langsam wirklich knapp wurde. Klappt das nicht, so wurde beschlossen, muessen wir mit dem Bus zurueck nach Jinghong und einen Flieger nach Bangkok nehmen. Am naechsten Morgen aber ging alles gut. Auch wenn wir ne Stunde auf unseren Ausreisestempel (brauch man im Pass um in nen anderes Land reingelassen zu werden) warten mussten, da zuvor ein Touri-Schiff aus Thailand dort komplett durchgestempelt wurde (frag mich nur, was die sich in dem Kaff anschauen wollen?!?). Endlich gings dann ab aufs Schiff und gen Sueden! Der Sonne hinterher..her…her… Was ich fast vergessen haette: Wir waren schon drauf und dran loszufahren, da wurden wir vom Zoll gestoppt. Von wem sonst? 😉 Es wurden die Ladung, die Besatzung sowie alle Passagiere gecheckt. Nur gut, dass die nicht in meine Reisetasche reingeschaut haben. Bin mir da nicht so sicher, ob die DVDs einfach so durch gegangen waeren. War aber nichts wichtiges, also gings dann los. Ja, das Wetter ist echt klasse im Dezember hier, die Gegend einfach mal anders. Erinnerte alles ein bisschen an vorangegangene Rambo-Filme, mit dem Dschungel, den nebelverzogenen Bergen, der Militaerregierung auf der rechten Seite des Flusses (Myanmar/Burma) und der Armut auf der anderen Seite (Laos). Nun haben wir dann also einen Halt an einem kleinen “Hafen” (gibts nen Wort fuer Erdboden-Bootssteg mit Be- und Entladezone umgeben von dschungelartigen Gewaechsen?). Morgen sollten wir dann in ChiangSean, Thailand ankommen.
2005-12-14 Baan Sabai Bangkok, Thailand:
Wohlbehalten in ChiangSean angekommen, wurde unser Schiff auch gleich wieder vom netten Zoll besucht. Die Passagiere (also unter anderem auch wir) durften natuerlich ihr Gepaeck oeffnen und Paesse vorzeigen. Der Beamte hat meine Fangbian Mian (a.k.a. bequeme Instant-Nudeln aus China) zwar gesehen aber nichts gesagt. Denn spaeter vor der Quarantaene-Station ist uns aufgefallen, dass Fleischerzeugnisse nicht eingefuehrt werden duerfen und ne Strafe von knappen 800 Euro oder 2 Jahre Knast auf einen warten. Nach dem Immigration-Office sollte dann unser Gepaeck eigentlich nochmal von den Quarantaene-Leuten untersucht werden. Komisch, hatte doch der Typ aufm Schiff schon geschaut… Egal, das dauerte uns (Boris, ich, 2 Chinesinnen und ein Chinese) zu lange und somit haben wir uns klamm-heimlich verpisst. Ist ja nix abgesperrt da 🙂 Mal abgesehen davon wollte ich nicht unbedingt, dass die Nudeln finden, und auspacken und wegwerfen direkt vor deren Augen kommt auch nicht so gut. OK, raus waren wir und schon gings mit netter Begleitung (die beiden Chinesinnen geben Thai-Massagen in Bangkok) auf zu nem Reisebuero. Wenn man das so nennen kann. Der naechste Bus ging 16:20 und es war gerade 12 Uhr mittags. Also noch genug Zeit, ein bisschen was zu essen, schnell mal mails zu checken und ein paar Getraenke einzukaufen.
Nach der 15 stuendigen Fahrt ChiangSaen-ChiangMai-Bangkok (oder so) war man dann auch gut ausgeschlafen. Oder auch nicht, denn die Sitze in dem Mercedes-Benz Bus waren echt schlecht. Ich weiss nicht, wer die erfunden hat. So zwischen 5 und 6 Uhr kamen wir dann irgendwo in Bangkok an. Zack! Nen Taxi geschnappt und ab gings in die KaoSan Road (Backpacker-Gedoehns-Abhaenge-Viertel). Bangkok ist ja gleich mal sowas von eine Umgewoehnung zu Kunming, dass glaubt man gar nicht. Bekommt man vor morgens 10 Uhr in Kunming keinen Ladenbesitzer zum Oeffnen seiner Tore, steppt 5:30 in Bangkok schon der Baer! In KaoSan angekommen, wurde gleich wieder unsere Standard-Location (Baan Sabai, weil guenstig und recht sauber) angemietet. Nach dem tagelangen Aufenthalt auf dem Schiff, mit denn Kackloch (sorry fuer den Ausdruck) mit integrierter Dusche und Wasserhahn aus der Wand als Waschbeckenersatz, schrie mein Koerper langsam mal wieder nach einer richtigen Dusche.
Ausgeduscht und ausgehungert gings dann erstmal auf Nahrungssuche – nicht ganz so schwer hier. Beim Fruehstueck wurde dann auch gleich Bekanntschaft von KohPhangang getroffen. Klein ist sie, unsere Welt.
Ungefaehre Preise:
Kunming-JingHong 175 RMB
JingHong-GuanLei 35 RMB
GuanLei-ChiangSaen 400 RMB
ChiangSaen-Bangkok 700 THB
Bangkok-FFM-Bangkok 610 EUR
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Ein paar Impressionen von der Reise:
Bier des Mekong:
Der GuanLei Port:
Die Frachtschiffe auf dem Mekong:
Myanmarische (?) / Burmesische Seite des Mekong:
Laotische Seite des Mekong:
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