Vielen Dank an alle!
Ich habe dies natuerlich auch zu wuerdigen gewusst und somit wurde gestern so einiges gestartet. Erst wurden im Hump ein paar goldene Teile sowie Erfrischungsgetraenke eingenommen. Danach machten wir uns auf die Suche nach einem Restaurant, welche wir vor vielen Monaten mal gesehen haben und eigentlich auschecken wollten. Ich habe noch nie in meinem Leben richtige Peking-Ente gegessen (P.S.: Nun kommt mir nicht mit der deutschen Version … das ist doch mal gleich gar nicht vergleichbar!). Ich weiss, nach mehr als 2,5 Jahren im Reich der Mitte sollte man sowas eigentlich schonmal geschafft haben. Genauso wie Hund – Asche ueber mein Haupt! Wie dem auch sei, entweder hatten wir uns ueber die Location getaeuscht oder der Laden wurde abgerissen. Nach fast einer Stunde Herumirren in dem etwas wohlhabenderen Viertel mit jeder Menge KTVs und superteuren Restaurant hatten wir dann so derbe Hunger, dass wir einfach ins naechste rein sind. Der koz hat mal wieder die besten Leckereien bestellt, die wir noch nie hatten und trotzdem verdammt lecker waren.
Vollgestopft mit Essen und weiteren Teilen ging es dann auch gleich wieder in Richtung des Gold-Pferde-Platzes. Noch nen deutschen und nen Schweizer (der ja eigentlich Italiener ist) aufgesammelt und ab in ne chinesische Disko. Die haben in letzter Zeit solche netten Angebote: Man geht da rein und bekommt 12 Bier geschenkt … Natuerlich ist das alles darauf angelegt, den jenigen, dem Frei-Alk versprochen wurde, Gesicht verlieren zu lassen, weil er auf den freien Alkohol besteht. Chinesen wuerden in einer solchen Situation natuerlich auf den Frei-Alk scheissen und Kohle auf den Tisch legen. Aber nicht mit uns. Wir haben ein unerschoepfliches Repertoire an Gesichtern, welches wir des Oefteren auch ausschoepfen und somit kein Problem damit haben, Gesicht zu verlieren. Irgendwann kam es dann und nach einer Stunde war das dreckige Dutzend dann auch schon wieder vertrocknet. Somit wurde die Nasdaq verlassen und ins Yes! gecheckt. .oO(Ja, die Chinesen nennen Ihre Diskos echt so!)
Im Yes! Club gab es naemlich eine Flasche Vodka fuer Lau. War natuerlich auch nicht wieder so einfach. Aber da wir diesmal auch etwas Eistee (ist wirklich ganz OK in Mische mit dem Billig-Vodka, der eigentlich teuer verkauft wird) sowie ein weiteres dreckiges Dutzend dazu bestellten ging das etwas schneller. Da die “Promotion-Maedels” in dem Laden alle mit sehr wenig Kleidung dafuer komplett in Flecktarn herum liefen, war die Stimmung ganz nett. Den ersten unserer Gefaehrten hatte es hier allerdings schon entschaerft. Somit schrumpfte die Truppe ein wenig. Aber wir vernichteten trotzdem alles. Die schoenste Frau in diesem sollte aber auch einen Besuch von uns bekommen. Somit wurde ihr Tisch irgendwann mal abgecheckt, an dem sie mit einer Freundin und zwei Typen herum hing. Nach der ersten Minute hat mein Fachkundiger Kumpan herausgefunden, dass die beiden Kerle – die einen auf Dicke Hose machten – nicht wirklich grosse Nummern waren. War uns natuerlich egal und wir tranken sie untern Tisch. (Ist ja nun echt nicht so schwer …) Leider ging denen dann die Fluessignahrung aus und wir holten etwas von uns herueber. Fehler … Man will doch nur Kumpel sein. Aber nein, der eine Kerl hat sich gleich angepisst gefuehlt. Chinesen haben halt nicht so viele Gesichter und er wollte heute keins verlieren. Es gab ein kleineres Handgemenge, was sich aber schnell aufloeste. Noch einen dem Lackaffen getrunken, es war Frieden und wir zogen halt wieder ab. Man will sichs ja nun doch nicht verscherzen, ne? Naja, deren Maedels fanden das laecherliche Verhalten Ihrer “Goenner” nicht so geil und somit haben sie sich auch gleich danach verdrueckt. Ein bisschen Genugtuung kam da schon auf. Man hatte nicht unbedingt gewonnen, aber wenigstens haben die anderen verloren 🙂
Irgendwann war auch im Yes! Schicht im Schacht und somit checkten wir in die naechste Gegend: Kundu (昆都). Dort wurden dann auch diverse Locations ausgecheckt, auch endlich mal ne Tanzflaeche gefunden und diese unsicher gemacht. Der koz geht ja nicht so oft da drauf, aber wenn dann dauerts meist laenger… Irgendwann war auch das genug und wir entschlossen beim ShaoKao (烧考) etwas Festnahrung einzuwerfen. Ein Chinese – netter Typ – und seine Freundin wollten uns unbedingt einladen. Naja, kann man ja nicht ablehnen. Gab auch jede Menge leckere Sachen (konnte ihn wenigstens von den Entenzungen ablenken und sie gegen Kartoffeln austauschen). Aber da das nicht genug war orderte der gleich auch noch jede Menge Flaschen “ErGuTou” (二什么什么头), was eine Art BaiJiu (白酒) ist. Nicht besonders lecker und derbe viele Volt (50% aufwaerts). Fuer mich war der Alkoholfluss schon laengst an der Unterlippe Oberkante angelangt und somit habe ich mindestens 3425 Gesichter verloren. Eines jeweils beim Ablehnen des Anstossens (aka GanBei 干杯! aka GaDeLa 噶的拉!) Was solls, man muss wissen, wann es genug ist. Also ging ich eine Runde, lockerflockig mit der Wasserflasche und da habe ich doch tatsaechlich nen Doenerladen entdeckt! Verdammte Axt! Sowas suchte ich doch schon seit Jahren! Nun, es ist kein richtiger Doener, irgendwas eher arabisches oder so. Aber es sah verdammt lecker aus. Haette ich nicht beim Abendbrot und dem gerade zu mir genommenen ShaoKao schon so viel drin gehabt, haette ich den probiert. Naechstes mal!
Es ward dann auch schon gegen halb 4 Uhr morgens und mein Koerper signalisiert mir, er haette doch gern ein wenig Ruhe. Ich suchte also wieder den Ort des ShaoKaos auf, um den Schweizer Italiener (aka Albano) und Fok einzusammeln. Der Chinese und seine Freundin waren auch noch, total dicht beide. Komischerweise fand des Chinesens Freundin meinen Mitbewohner anscheinend recht – na nennen wir es mal attraktiv. Sie wollte gar nicht mehr mit Ihrem Freund nach Hause gehen, sondern lieber mit ihm uns. Durch geschicktes Zickzack-Laufen, ganz schnelles verabschieden und sich in die andere Richtung verpissen, hatten wir dann doch noch unsere Ruhe auf dem Nachhauseweg. Ein gelungener Abend, der dann so gegen 4 Uhr zu Hause endete. Alle schliefen friedlichst ein und haben ganz bestimmt Zuckersuess getraeumt.
Ende gut, alles gut!