Hausbau #3: Aushub und Bodenplatte

Teil 3 meiner Serie an Artikeln über unseren Hausbau.
(weitere und frühere folgen)

Nach einem etwas sehr langen Antragsverfahren für unsere Baugenehmigung, konnten wir diese am 25. Oktober 2018 endlich erhalten.

Am 22. November 2018 konnte dann also endlich mit den Bauarbeiten begonnen werden. Eigentlich hat unser Bauträger Town & Country ja bis zu 8 Wochen nach Erteilung der Baugenehmigung Zeit, mit den Bauarbeiten zu beginnen. Da allerdings unser Grundstück auf einem ehemaligen Kasernen-Gelände liegt, sind mögliche Bodenbelastungen nicht auszuschließen. Vor ca. 100 Jahren war es eine Kaserne der preußischen Armee und zu DDR-Zeiten war es über viele Jahrzehnte die Kaserne eines Panzerbattaillons der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland. Genau des “119th Independent Tank Regiment“.

Aushub

Der Freistaat Thüringen und seine Landesentwicklungsgesellschaft LEG als Vorbesitzer hatten zwar in den 1990’ern dafür gesorgt, dass das gesamt Areal rückgebaut wurde, aber ganz ausschließen kann man mögliche Belastungen trotzdem nicht. Deshalb wurde uns das Recht eingeräumt, ggf. belasteten Aushub auf Kosten der LEG bis zum 31.12.2018 zu entsorgen. Demzufolge, war es wichtig, dass unsere Tiefbauarbeiten noch rechtzeitig vor Ende des Jahres starteten. Das hat unser Bauträger und die lokale Tiefbaufirma auch sehr zügig hinbekommen.

Wie man sehen kann, sollte der Aushub eigentlich eher lehmiger Boden sein. Es kam jedoch einiges graue bis schwarze zu Tage. Somit wollte das Entsorgungsunternehmen nicht einmal den Aushub entsorgen, ohne ihn zu prüfen. Die LEG als Vorbesitzer wurde also informiert und diese haben einen Experten geschickt, der dann auch eine Menge Bodenproben genommen hat. Diese werden nun analysiert und in den kommenden Wochen werde ich wohl wissen, ob eine Sonderentsorgung nötig ist. Wenn dies der Fall ist, wird die LEG die Kosten dafür übernehmen.

Update 7. Januar 2019: Nach Auswertung der Bodenproben liegt wohl eine Phenol-Belastung vor. Hierdurch wird unser Aushub in die Kategorie Z1.2 eingestuft, wodurch er nicht wieder einbaufähig ist. Demzufolge wird jetzt ein öffentliches Ausschreibungsverfahren zur sachgerechten Entsorgung gestartet. Wir sind gespannt was da bei rum kommt.

Nach einigen schrottähnlichen Fundstücken, gibts einen durchaus nennenswerten Fund. Eine Spitzhacke mit einem Stahlrohr, das als Griff angeschweißt wurde.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit waren es wohl die Sowjets, die die Hacke dort hinterlassen haben. Ist nicht leicht das Ding aber ggf. macht das nach etwas Restaurierung zur Dekoration etwas her. Erstmal behalten wir die und schauen mal, ob noch was zu Tage tritt.

Bodenplatte

Nichtsdestotrotz, konnte gleichzeitig mit den Tiefbauarbeiten weiter gemacht werden. Wir haben auch gleich unsere Einfahrt und die Terrasse mit ausheben sowie mit Frostschutz schottern lassen. Auch ein kleines Loch haben wir uns für unsere Zisterne ausheben lassen. Wenn der Bagger schon mal da war, wieso nicht?

Außerdem wurden dann auch gleich die Schmutz- und Regenwasserleitungen an den Revisionsschacht im Misch-Wassersystem angeschlossen. Ein Schotterpolster wurde gelegt und rings um Haus herum eine Polsterentwässerung. Aufgrund des zuvor gemachten Baugrundgutachtens musste das Gründungspolster und die Entwässerung entsprechend angepasst werden, um dem Boden mit seiner Frostempfindlichkeitsklasse 3 sowie anderen Eigenschaften (Fließempfindlichkeit, Tragfähigkeit, Durchlässigkeit, etc) zu entsprechen.

Letztenendes konnte aber die Bodenplatte gegossen werden. Es war ein nebliger Tag als gegossen wurde und somit relativ feucht. Das hatte auch etwas gutes. Wird eine Bodenplatte im Sommer gegossen, so wird diese danach oft noch einige Zeit mit Wasser besprüht. Denn sollte sie zu schnell aushärten, dann kann es sein, dass diese reißt und das kann man durch Besprühen vermeiden. Da bei uns aber der Tag und die Folgetage recht feucht waren, musste dies nicht gemacht werden. Wie auf den Bildern zu sehen ist, blieb die Bodenplatte recht feucht und ist mittlerweile gut durch gehärtet.

Über Weihnachten und Neujahr war erwartungsgemäß Pause. Diesen Monat gehts wohl weiter. Der grobe Plan sieht aktuell so aus:

  • Januar: Rohbau
  • Februar: Dachstuhl + Fenster
  • April: Strom + Telekom + Wasser
  • Juni: schlüsselfertig

Gibt natürlich vielmehr Details zu den unterschiedlichen Gewerken. Der Einfachheit halber hier mal weg gelassen. Dafür ist das Town & Country “Mein Haus” Portal recht interessant. Wir sind jetzt quasi zu 40% fertig 🙂

Town & Country Mein Haus Portal

 

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